
planung
cubus plan gmbh
leistung
LPH 1-5
auftraggebende
Baltic Memorial OHG
ort
Wünsdorf bei Zossen
fachplanung
Dipl. Ing. (FH) Dirk Grabow, Ingenieurbüro für Bauwesen (Statik), Sähring & Luci Ingenieurgesellschaft mbH (Brandschutz),
Anke Höchel-Pradel (restauratorische Untersuchung), baulab brandenburg (Bodengutachten / Geotechnischer Untersuchungsbericht)
bauausführung
Werk2 GmbH
projektteam
Itziar León, Philipp Schmidt
pferde, panzer, hackschnitzel
Könnten Gebäude ihre eigenen Memoiren schreiben, würden Leser:innen dem heutigen Heizhaus wohl ein bewegtes Leben nachsagen: Einst Reithalle, später Panzerwerkstatt und in den 90ern schließlich Lost Place.
Mit der Entwicklung der ehemaligen Infanterieschule Wünsdorf zum lebendigen INFA-Quartier hat auch die frühere Reithalle eine neue Nutzung erhalten: als heutiges Heizhaus. Für das Quartier wurde ein eigenes Nahwärmenetz auf Basis von Holzhackschnitzel errichtet, da für die Auftraggebenden eine energetische Holznutzung von großer Bedeutung war.
Dadurch, dass die Wärmeproduktion in direkter Nähe der Abnehmer:innen stattfindet, entfallen lange Transportstrecken und es wird ein höherer Wirkungsgrad erzeugt. Lediglich das Holz muss angeliefert werden.
autarke wärmeversorgung
Die Hackschnitzelanlage verbrennt Holz und gewinnt somit Energie. Die thermische Wärme, die bei diesem Prozess freigesetzt wird, kann direkt genutzt werden. Sie wird auf das in den Rohren fließende Waser übertragen und kann somit durch das Leitungssystem bis in die Wohnungen über ein Kreisnetz transportiert werden. Des Weiteren gibt es Pufferspeicher, die das Warmwasser zwischenlagern, um Bedarfsspitzen auszugleichen.
gut verzweigt
Die Wärme wird in 4 x 15.000 L Pufferspeichern gehalten und über ein verzweigtes Rohrleitungssystem – das Nahwärmenetz – unterirdisch transportiert. Jedes Gebäude erhält eine Übergabestation sowie Wärmetauscher.
Über Steigestränge erfolgt die Wärmeverteilung zu den einzelnen Wohnungen, in denen sich jeweils eine Wohnungsstation und effiziente Fußbodenheizung befindet. Das abgekühlte Wasser fließt dann über einen Rücklauf zurück zur Heizzentrale.

Luftansicht des Heizhauses



spuren der zeit

historische Aufnahme des ehemaligen Stallgebäudes der Infanterieschule Wünsdorf

vor der Instandsetzung

nach der Instandsetzung
Infolge von Nutzungsänderungen kam es vermutlich bereits in den 1930er Jahren zu einem Umbau der früheren Reithalle in eine Reparaturwerkstatt. Baulich tritt der Hauptbaukörper der ehem. Reithalle gegenüber den nördlich und südlich anschließenden Pferdeställen durch seine Dachhöhe und markante Rechteckfenster hervor.
Im Zuge des Umbaus zur Werkstatt entfiel die Gaube mit Dreiecksgiebel und die Ostfassade erhielt eine neue, moderne Gestaltung. Eine Glas-Stahl-Konstruktion mit großen Toren ersetzte das Mauerwerk mit strenger Fensterreihung. Für Reparaturarbeiten wurden im Fußbodenbereich Bedienungsgruben angelegt, die bis zum heutigen Umbau als Heizhaus sichtbar blieben.
Das Gebäude erhielt im Zuge der denkmalgerechten Sanierung ein neues Dach in naturroter Biberschwanzziegeldeckung. Die Putzfassade wurde in ihrer ursprünglichen, beigen Farbgebung mit einem Kalkzementputz im Spritzbewurf wiederhergestellt, die Lisenen heller betont und der gemauerte Sockel freigelegt. Alle Metallfenster wurden nach historischem Vorbild durch neue Metallsprossenfenster ersetzt.
pläne und ansichten
galerie














