projekt

AMSE-juge. umnutzung heizhaus zu jugendclub. löcknitz.

Bild: cubus plan

planung

cubus plan gmbh

leistung

Machbarkeitsstudie

2024 – heute

auftraggebende

Gemeinde Löcknitz

ort

Löcknitz

projektteam

Ariann Schwarz, Anna Ohlrogge

jugendliche gestalten ihren jugendclub

Jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Räume mitzugestalten, fördert nicht nur kreative Raumkonzepte, sondern auch zentrale Zukunftskompetenzen: Selbstwirksamkeit, Verantwortung und Resilienz.

Laut der SINUS-Jugendstudie 2024 sind Hauptgründe für die Distanz zu politischen Themen und Beteiligungsformen die „gefühlte Einflusslosigkeit und die als gering empfundene persönliche Kompetenz.“

Das erschwert jungen Menschen, sich gesellschaftlich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Räume für Kinder und Jugendliche sollten daher mit ihnen gemeinsam geplant und entwickelt werden – als direkte Einladung zur Teilhabe.

bestandstransformation

Auf dem Bildungscampus Löcknitz soll das möglich werden. Dort steht ein ehemaliges Heizhaus aus DDR-Zeiten, welches als länglicher Industriebau durch seine markanten Fenster zur Gartenseite geprägt ist. Durch eine partizipative Umnutzung zu einem Jugendclub soll das Gebäude reaktiviert werden. Charakteristische Merkmale der Heizanlage bleiben dabei sichtbar, der Bestand wird behutsam transformiert und erhalten.

partizipation als planungsprinzip

Die Planung erfolgt im Partizipationsverfahren mit den Jugendlichen. So entstehen bedarfsgerechte Räume, die Identifikation schaffen und die zukünftigen Nutzer:innen sichtbar machen. Diese erhalten die Möglichkeit, sich von Beginn an einzubringen und ihren neuen Jugendclub auf dem Schulgelände in Löcknitz aktiv mitzugestalten.

Ansicht des Gebäudes von außen und oben, die Längsseite wird von vielen kleinteiligen Fensterelementen strukturiert.
Außenansicht des geplanten Jugendclubs, mit Fensterdetail, die Glasscheiben sind teilweise gesprungen und haben Einschläge, hell verputzte Wand
Jugendclub-Innenansicht, Laufgang mit Geländer, viele Rohre, aufgebockte Holzbank mitten im Raum
Jugendclub-Innenansicht, Tank in braunrot, viele Rohre, bröckelnder Putz
Ablauf des Partizipationsverfahrens

Jugendliche sind Expert:innen ihres Alltags – ihre Ideen und Wünsche fließen direkt in die Gestaltung ein. In verschiedenen Workshops werden Raumideen und Bedürfnisse der Nutzer:innen herausgearbeitet. Für die Planung sind partizipative Prozesse ein wichtiger Bestandteil:

  • sie ermöglichen gemeinsame Kompromisse
  • sie fördern das Lernen miteinander und voneinander
  • erhöhen die Akzeptanz geplanter Maßnahmen
  • machen lokale Expertise sichtbar

partizipations-bausteine: jugendliche gestalten raumelemente

A – Zentraler Heizraum: Das Herzstück. Technische Relikte wie Kessel, Rohre und Brenner bleiben sichtbar und werden neu interpretiert. Die Jugendlichen nutzen sie kreativ um und gestalten so den Innenraum mit. Textile Elemente oder Einbauten schaffen Rückzugsorte.

B – Werkhof: Der Hofbereich wird zusammen mit den Jugendlichen aktiviert – als offene Werkstatt, Raum zum Schrauben, Basteln, Gestalten und Reparieren.

C – Fassade des Anbaus: Der Anbau unterscheidet sich baulich vom Hauptgebäude. Jugendliche entwickeln Ideen, um die Fassade als kreative Fläche zu bespielen – etwa mit Farbe, Schrift, Graffiti oder vertikaler Begrünung.

D – Gestaltungs-Garten: Die rückseitige Freifläche wird zum grünen Rückzugsort – mit Platz zum Gärtnern, für Outdoor-Projekte oder einfach als Gemeinschaftsort der Jugendlichen.

flexible zonierungen

Der zukünftige Jugendclub lebt von einer offenen Raumstruktur und flexiblen Nutzungen, die ineinander übergehen. Zentral ist eine Atmosphäre, die Begegnung und Ruhe innerhalb verschiedener Bereiche ermöglicht:

Begegnung: Blickbeziehungen, offene Treppen und ein Steg fördern spontane Treffen und Kommunikation. 

Kreativität: Neben freien Flächen entstehen eine Werkstatt und ein kleines Tonstudio – Orte zum Gestalten, Tüfteln, Schrauben, Komponieren, Aufnehmen und Lernen. 

Spiel: Kicker, Brettspiele und ein Gaming-Bereich bieten verschiedene Formen des Miteinanders.

Entspannung: Liegenetze, Nischen mit Vorhängen, ein Leseraum oder ein Rückzugsort im alten Heizkessel schaffen Bereiche für Ruhe und Fokus. 

raumkonzept

nutzungscluster: Die einzelnen Bereiche gehen ineinander über und schaffen Raum für unterschiedliche Aktivitäten.

außenraum: Die Außenflächen wirken als Erweiterung der Innenräume – bei gutem Wetter werden sie zu Orten für Gestaltung, Bewegung und gemeinschaftliche Nutzungen.

flexible raumnutzung: Es gibt keine vorgegebene Abtrennung der einzelnen Bereiche. Die Jugendlichen können sich die Räume nach ihren Bedürfnissen aneignen. Der große Heizraum bleibt erhalten und wird mit Raumelementen zoniert. Im östlichen Anbau entsteht im EG ein Sanitärbereich, im OG ein Tonstudio.

heizhaus

Jugendclub-Außenansicht mit Betonzaun und Garage
Innenansicht des Jugendclubs, Rohre und ein Tank in braunrot.
Jugendclub-Innenansicht, Laufgang mit Geländer, viele Rohre
Jugendclub Außenansicht mit einer Obstbaumwiese davor
Jugendclub-Innenansicht, Laufgang mit Geländer, viele Rohre
Jugendclub-Innenansicht, Laufgang mit Geländer, viele Rohre

kontakt

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